Monatsausgabe Februar 2024

Die geheime Dividende: Werden Sie zum Vermieter der Amazon

 

Liebe Börsianerinnen und Börsianer,

in den USA schwören viele Privatanleger zurzeit auf die sog. geheime Dividende etwa der Amazon. Als ich von diesem Beispiel gelesen habe, war mein erster Gedanke: Was soll das denn für ein Quatsch sein? Schließlich weiß jeder halbwegs aufgeklärte Börsianer, dass das US-Unternehmen überhaupt keine Dividenden zahlt.

Aber in der Tat genau daran reiben sich immer mehr Investoren. Amazon steckt Milliarden in Forschung und Entwicklung und gibt Unsummen für Löhne und Gehälter aus, aber wenn es dann zu Dividenden für die Aktionäre kommen soll, klemmt die Kasse plötzlich. Und das, obwohl man derzeit auf rund 65 Milliarden USD Cash sitzt.

Ziemlich großzügig sind Amazon und auch andere Internet-Giganten auch, wenn es um den Ausbau der Cloud oder der Rechenzentren geht. Die Nachfrage nach entsprechenden Dienstleistungen ist bekanntlich derart, dass man nicht nur selbst baut, sondern vor allem extern Kapazitäten anmietet.

Und jetzt kommen wir den geheimen Dividenden auf die Spur. Denn der clevere Investor holt sich nun die Aktien der Unternehmen, die an Amazon oder Microsoft Rechenzentren und andere digitale Immobilien vermieten. Denn diese Immo- oder REIT-Unternehmen sind per Gesetz verpflichtet, ihren Gewinn – also die Mieteinnahmen von Amazon – nahezu vollständig in Form von Dividenden an ihre Aktionäre auszukehren. Und so wird die Mietausgabe der Amazon Ihre (geheime) Dividende. Das ist so einfach wie genial.

Was ist eigentlich ein REIT und warum sind seine Dividendenzahlungen immer so überaus großzügig? REIT-Unternehmen (Real Estate Investment Trusts) investieren in den USA in – wie der Name schon verrät – unbewegliche oder eben immobile Werte. In der Regel sind das natürlich klassische Immobilien wie eine Wohnung oder eine Lagerhalle. Das können aber auch agrarische Flächen, Pipelinenetze zum Öltransport oder Funkmasten für den Mobilfunk sein.

Die Gewinne dieser Unternehmen, die hauptsächlich aus Mieteinnahmen bestehen, sind auf der Ebene des Unternehmens steuerfrei, sofern sie zu mindestens 90 % als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Erfüllt ein Unternehmen diese Bedingungen nicht mehr, erkennt der Fiskus den vorteilhaften REIT-Status ab und unterwirft den Unternehmensgewinn wieder der vollen Besteuerung. Da das niemand will, sacken Sie bei REIT-Aktien in der Regel immer besonders gute Dividenden ein, die in der Praxis auch stabil und langfristig bezahlt werden.

1960 hat der US-Gesetzgeber diese privilegierte Unternehmensform entwickelt, damit vor allem Kleinsparer einen unkomplizierten und liquiden Zugang zum Immobilienmarkt finden. Dieses Konzept war am Markt enorm erfolgreich. Es wird heute auch von professionellen Investoren gerne gekauft.

 

Obacht, Österreich! Wien kennt keine Immo-Aktien

Leider habe ich für meine ganz geschätzten Nachbarn aus Österreich eine schlechte Nachricht. Euer Steuerrecht kennt keine REITs. Für das Bundesministerium der Finanzen in Wien ist ein US-REIT auch keine Aktie, sondern ein Immobilienfonds. Und wenn ein solcher Fonds keine Steuerdaten an die Österreichische Kontrollbank meldet, und das tut kein ausländischer REIT, unterliegt der REIT als sog. Nicht-Meldefonds in Österreich einer unangenehmen Pauschalbesteuerung.

Danach müssen Sie regelmäßig zum Jahresende 90 % der im Kalenderjahr angefallenen Buchgewinne mit 27,5 % KESt versteuern. Das ist eine Vorabsteuer auf die endgültige Steuerpflicht, die am Tag der endgültigen Veräußerung des Wertpapiers ermittelt wird. Sie müssen hier zwar nicht doppelt bezahlen. Sie haben allerdings keine Möglichkeit, Buchgewinne zunächst steuerfrei in der Position anzusammeln.

Und jetzt wird es richtig blöd. Selbst wenn der REIT in einem Kalenderjahr überhaupt keinen Kursgewinn geschafft hat, sind Sie steuerpflichtig. Dann bezahlen Sie 27,5 % auf ein Zehntel des letzten Anteils- bzw. Kurswertes. Konkret: Kostet die REIT-Aktie am 31. Dezember 50 USD und hat im Kalenderjahr keinen Kursgewinn geschafft, dann zahlen Sie in diesem Fall konkret 27,5 % auf 5 USD pro Aktie. Die Absurdität dieser Substanzsteuer wird besonders dann offensichtlich, wenn man im Kalenderjahr einen Kursverlust erlitten hat. Der wird dann nämlich von der Pauschalsteuer noch vertieft.

Liebe Nachbarn, ich bin untröstlich, aber ich sehe Euch diesmal nicht mit dabei. Es rechnet sich nicht wirklich für Anleger mit Steuerwohnsitz Österreich. Ich sage aber guten Ersatz zu, mit dem Sie die Idee dieser Studie zu mindestens 80 % nachhandeln können, ohne dass Sie dafür einen Steuernachteil hinnehmen müssen. Dazu in Kürze mehr!

Aber jetzt genug der Vorarbeit! Lassen Sie uns an die geheimen Dividenden von Amazon, Microsoft, Meta Platforms, Nvidia usw. rangehen! 

 

Digital Realty: Der größte Beschaffer von Cloud und Rechenleistung

Das US-Unternehmen Digital Realty entwickelt, vermietet und betreibt die digitalen Zentren dieser Welt. Die Anlagen des Immo-Unternehmens beherbergen aktuell über 300 Rechenzentren, die man an ungefähr 5.000 Unternehmenskunden vermietet hat. Darunter Mieter wie Amazon, Oracle, IBM oder auch Nvidia. Aus den Einrichtungen der Digital Realty werden ferner international über zehn Cloud-Speicher betrieben. Wie Sie wissen, lagern Ihre Daten eben nicht in der Wolke, sondern in technisch speziell ausgebauten Hallen auf dieser Erde.

Dabei erstreckt sich ein modernes Rechen- oder Cloudzentrum mit allen Nebengebäuden und Freiflächen über ungefähr 100.000 Quadratmeter. Im Inneren der Immobilie finden Sie – vereinfacht gesprochen – tausende Server und zusammengesteckter Festplatten in sog. Racks (Regalen). Sie können sich vorstellen, dass es dort ziemlich warm wird. Folglich wird das Gebäude permanent wasserbasiert gekühlt.

Daneben finden Sie einen lokalen Batteriespeicher, der sofort einspringt, wenn der Strom unterbrochen wird. Für mehrstündige Blackouts steht ein eigenes Notstromsystem wie etwa Dieselaggregate zur Verfügung. Ferner sind die digitalen Einrichtungen quasi-militärisch durch Stacheldrahtzäune und andere physische Hindernisse gegen Angriffe von außen – Stichwort Terrorgefahr – gesichert. Ein modernes Datenzentrum, das Millionen Haushalte und einige tausend Unternehmen mit Rechen- und Speicherleistung versorgen kann, kostet mittlerweile ohne Grund und Boden mindestens 1 Milliarde USD.

Es ist völlig offensichtlich, dass selbst Milliarden-Player wie Amazon, Apple oder Meta Platforms mit dem Aufbau, Betrieb und Unterhalt dieser digitalen Infrastruktur überfordert sind. Hier helfen dann professionelle Investoren wie Digital Realty.

Massive Nachfrage nach digitaler Infrastruktur

Die großen Entwicklungen der letzten bald schon Jahrzehnte haben Sie sicherlich präsent. Da kam die sog. Netzwerk-Software auf, die eben nicht mehr lokal auf dem Rechner liegt. Dann hatten wir Video-Streaming, das enorme Speicher- und Leitungskapazitäten verschlungen hat. Daneben waren und sind immer mehr digitale Handlungen und Maßnahmen – z. B. ein Aktienkauf – in Echtzeit abzuwickeln und darzustellen. Zuletzt natürlich das Aufkommen der künstlichen Intelligenz, deren Anwendungen enorme Rechenleistungen benötigen.

Kurzum: Die digitale Infrastruktur ist derzeit stark unterentwickelt und droht im schlechtesten Falle sogar zum Flaschenhals der Digitalisierung zu werden. Wir kennen Lieferengpässe bisher nur für physische Waren und Produkte. Trotzdem ist Ihnen natürlich klar, dass Speicher und Rechenleistung auch eines internationalen Systems begrenzt sind.

Damit daraus kein schädlicher Engpass wird, investieren zahlreiche Unternehmen der Branche aktuell und in den kommenden Jahren massiv. Damit wir uns nicht in dieser großen Welt verlaufen, konzentriere ich mich darauf, was vor unserer Haustür stattfinden wird. Tatsächlich aber ist die Ausbautätigkeit in Fernost derzeit noch weit intensiver.

Zur Sache! Amazon etwa wird weltweit 32 weitere regionale Rechenzentren – dort nennt man die Local Zones – errichten, unter anderem in Amsterdam, Athen, Kopenhagen, München, Warschau und Wien. Bleiben wir in der Nähe von Wien!

Microsoft hat im Bundesland Niederösterreich offenbar drei Gewerbegrundstücke im Bezirk Mödling angekauft. Dort sollen drei mittelgroße Datenzentren zur Verbesserung der Versorgung in Mitteleuropa entstehen. Kostenpunkt insgesamt: 1 Milliarde Euro. Hierzulande wird man den Standort Westen-Mitte (Frankfurt) ausbauen und die Speicherkapazität verdoppeln. Dort befindet sich die Azure-Cloud des US-Unternehmens.

Diese Beispiele zeigen: Microsoft, Amazon und Co. besorgen teilweise den Ausbau der Infrastruktur auf eigene Rechnung. Daneben holt man sich allerdings auch externe Kapazitäten, beispielsweise über Digital Realty. Deshalb wird Digital Realty mit dem US-Investor Blackstone im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens vier hyperskalierbare Rechenzentren in Paris, Frankfurt und Virginia errichten. Ich bin ziemlich sicher, dass man die Anlage im US-Bundesstaat Virginia direkt für Amazon plant. Denn der Bundesstaat beheimatet die gemessen am Verbrauch in Megawatt größten digitalen Anlagen von Amazon.

Insgesamt soll das Gemeinschaftsunternehmen bis 2026 rund 7 Milliarden USD für die vier Hyperscale-Anlagen mobilisiert haben. Ganz kurz nur: Der Begriff „hyper“ ist nicht geschützt. Er soll uns sagen, dass diese Anlagen ausgesprochen leistungsfähig sind und nicht nur Metropolen oder Regionen versorgen werden. „Skalierbar“ heißt platt gesprochen: In den Anlagen wird nach Fertigstellung unter dem Dach noch Platz sein, damit man im Bedarfsfall noch einige Speicherplatten aufs Regal „drauflegen“ kann.

Momentan befinden sich 46 von 500 Megawatt bereits im Bau, ein Drittel ist bereits vorab vermietet. Am Ende wird Digital Realty 20 % am Gemeinschaftsunternehmen halten und daneben als Betreuer und Verwalter der Standorte agieren. Eine typische Transaktion, die die beiden zentralen Renditequellen des Unternehmens verdeutlicht.

Große Anlagen, wie sie aktuell Digital Realty baut, werden oftmals als Colocation-Anlage gebaut. Was heißt das nun wieder? Colocation bedeutet ungefähr Zusammenwohnen. Hier werden also wie bei einer konventionellen Immobilie mehrere Mieter in einem Objekt oder eben in einem Rechenzentrum untergebracht. Im Kern ist Digital Realty also eine klassische Immo- oder REIT-Aktie.

Zynisch, aber wahr: Festplatten sind die perfekten „Mieter“

Auf den zweiten Blick erkennen Sie freilich zwei zentrale Unterschiede: Das klassische Immo-Unternehmen vermietet ein Gebäude, also eine Hülle ohne Inhalt. Digital Realty vermietet auch eine Hülle, aber daneben auch einen Inhalt, sprich das eigentliche Rechenzentrum. Und dieser Kern der Digital Realty-Objekte ist der große Renditebringer. Der sorgt dafür, dass Sie hier eben eine Immo-Aktie erwerben, die nicht nur Stabilität, sondern daneben auch noch reichlich Wachstum in Ihr Depot bringt.

Unterschied Nr. 2: Immo-Unternehmen vermieten praktisch an Menschen. Die arbeiten dann in einem Büro oder arbeiten oder speisen in einem (gemieteten) Restaurant. Ich habe diese Beispiele nicht willkürlich gewählt. Seit der Pandemie wissen wir, dass der gewerbliche Immo-Markt nicht immer unverletzlich sein muss, sondern unter Lockdown-Maßnahmen oder dem Trend zum Homeoffice leiden kann.

Digital Realty vermietet faktisch nicht an Menschen, sondern an Festplatten und Server. Diese Geräte müssen immer arbeiten, werden nie in einen Lockdown geschickt, sie werden auch nicht entlassen, sondern immer nur ausgetauscht. In dieser Sichtweise ist das Geschäftsmodell des digitalen US-REITs natürlich leicht zynisch. Es hilft allerdings unserer Depotrendite.

Ihre Dividende: Sie haben das Geschäftsmodell der Digital Realty schon längst verstanden. Man betreibt Rechenzentren für die großen digitalen Unternehmen dieser Welt. So beherbergt man die Cloud-Speicher von Microsoft (Azure), Amazon (AWS) sowie Alphabet (Google Cloud). Weitere Kunden sind unter anderem klangvolle Adressen wie Nvidia, IBM oder der SAP-Konkurrent Oracle.

Die genannten US-Unternehmen zahlen für die Nutzung der Digital Realty-Einrichtungen eine Miete pro Einheit Speicherkapazität. Digital Realty reicht diese monatlichen Mieteinnahmen quartalsweise zu rund 90 % an Sie als Aktionär weiter. Jetzt unterstelle ich einmal, Sie sind Aktionär von Amazon. Das Unternehmen zahlt bekanntermaßen keine Dividenden, allerdings eben Mieten. Diese Zahlungen wandeln Sie mit der Aktie von Digital Realty in Dividende für sich um. Das ist der kleine Trick der verkappten oder geheimen „Amazon-Dividende“. Und wie bereits eingangs dargelegt, wird dieses Verfahren vom US-Fiskus auf der Ebene des Unternehmens Digital Realty steuerlich begünstigt.

Aber jetzt endlich Butter bei die Speicherwerke! Wie viel gibt es pro Quartal bei Digital Realty cash auf die Hand oder ins Konto? Das Geschäftsmodell des digitalen Immo-Unternehmens funktioniert bereits seit rund 20 Jahren. In diesem Zeitraum hat man die Quartalsdividende auf aktuell 1,22 USD fast verachtfacht. Damit starten Sie auf Basis des letzten Kurses – bei Redaktionsschluss etwa 135 USD – mit einer Dividendenrendite von 3,6 %. Da Digital Realty die Dividenden fast immer jährlich erhöht, wird hier in absehbarer Zeit für Sie eine 4 vor dem Komma stehen. Die Geduldigen unter Ihnen werden sicherlich auch die 5 und 6 vor dem Komma erleben.

Digital Realty ist die Immo-Aktie schlechthin für die Digitalisierung. Kaufen Sie die US-Aktie am besten über den Börsenplatz New York ohne Limit! Bevorzugen Sie einen deutschen Börsenplatz, rate ich zum Tradegate-System. Die Digital Realty-Aktie werde ich in das Trenddepot des RENDITE TELEGRAMM aufnehmen. Folglich werde ich Sie im Rahmen dieses Börsendienstes immer mit den aktuellen Nachrichten aus dem Unternehmen bzw. aus der Branche versorgen.  

Digital Realty Trust Inc. in USD

So kaufen Sie Digital Realty Trust:

WKN: A0DLFT ISIN: US2538681030
Kauflimit: kaufen billist Börsenplatz: NYSE
Gewichtung: 5 % Depotsegment: Basisinvestments
WKN: A0DLFT
ISIN: US2538681030
Limit: kaufen billigst
Börsenplatz: NYSE
Gewichtung: 5 %
Depotsegment: Basisinvestments

 

Schätzungen Digital Realty Trust:

Jahr 2022 2023e 2024e 2025e
Dividenden in USD:
4,88 4,89 5,01 5,22
Dividendenrendite in %*:
3,36 3,36 3,45 3,59
Gewinn je Aktie in USD:
1,13 3,15 1,17 1,63
Gewinnwachstum in %: -81 +179 -63 +39
Umsatz in Mrd. USD: 4,69 5,51 5,85 6,40
Umsatzwachstum in %: +6 +17 +6 +10
* gerechnet zum Kurs 145,41 USD (30.01.24)

Handeln Sie Digital Realty Trust mit One Click Trading:

 

Updates

 

US-Analyst sieht historische Kursgewinne für IBM voraus

Der Markt entdeckt nun die künstliche Intelligenz von IBM. Die Analysten des Researchhauses Evercore schreiben in ihrer aktuellen Studie: Big Blue (IBM) ist zurück. Seine unterschätzte künstliche Intelligenz kann die Aktie weiter treiben. Die Aktie der IBM steht vor den größten Kursgewinnen in über 20 Jahren (eigene Übersetzung). Gehen wir in die Fakten. Was hat die neue Euphorie um die US-Aktie ausgelöst?

IBM hat im abgelaufenen Quartal den Gewinn pro Aktie um 20 % auf 3,55 USD gesteigert. Dabei hat man die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. Gleichzeitig steigerte man den Umsatz von 16,7 Milliarden auf 17,4 Milliarden USD (+4 %). Fazit: Das Zahlenwerk ist solide, teilweise sogar richtig gut. Trotzdem erklären die Geschäftszahlen allein nicht die Begeisterung bzw. den letzten Kurssprung der Aktie.

Offenbar funktionieren die künstlich intelligenten Anwendungen der IBM im Markt richtig gut. So meldete man für die Lösungen und Werkzeuge der Watsonx-Plattform eine Verdoppelung der Nachfrage, übrigens nicht zum Vorjahresquartal, sondern im Vergleich zum direkten Vorquartal. Damit dürfte IBM aktuell über eine der begehrtesten Unternehmens-Softwares im Markt verfügen. Das regt natürlich die Fantasie im Markt gehörig an. Man hofft nun, dass die KI-Anwendungen der IBM immer mehr Raum im Produktmix des Unternehmens einnehmen, um auf diese Weise das Wachstumspotenzial des traditionsreichen Tech-Veterans in völlig neue Dimensionen zu heben.  

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die IBM-Aktie. Fassen Sie über Tradegate oder Xetra zu Kursen bis 168 Euro zu, sofern Sie diese KI-Aktie noch nicht für Ihr Depot angeschafft haben.

IBM Corp. in USD

Chartkommentar: Die Aktie hat zuletzt eine sog. Fahnenstange ausgebildet. Konkret bedeutet dies, kurzfristig ist eine kleine Gegenreaktion erforderlich. Offensichtlich ist auch, dass sich der US-Titel zuletzt deutlich von seinem langfristig aktiven Aufwärtstrend nach oben entfernt hat. Auch das ein Indiz für eine bevorstehende Korrektur. Neukäufer üben sich also zunächst in Geduld und arbeiten mit einem Abstauberlimit von 168 Euro bzw. umgerechnet 182,20 USD.

Zur Vermeidung von Missverständnissen: Der hier abgebildete Chart ist in USD, weil die Chartanalyse immer in der Währung der Heimatbörse durchzuführen ist.

Empfehlung: kaufen bis 168,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

WKN: 851399 / ISIN: US4592001014

 

VW-Aktie ohne Nachrichten stark gesucht – Startet die Neubewertung?

Die Vorzugsaktie der VW verteuerte sich in der vergangenen Woche um fast 8 %. Insgesamt laufen die VW-Aktien nun schon seit rund 3 Monaten vor dem DAX. Der Befund ist erstaunlich, denn die Autobranche – egal ob konventionell oder elektrisch – hat zuletzt kaum gute Nachrichten produziert.

So ging in dieser Woche die Nachricht über die Ticker, dass die Produktionsstörung im VW-Komponentenwerk Kassel unverändert noch nicht behoben worden ist. In Kassel werden unter anderem E-Motoren für die Werke Zwickau, Emden und Mlada Boleslav (Stammwerk Skoda) produziert. Derzeit schafft das Motorenwerk allerdings nur ein rund ein Drittel des geplanten Ausstoßes. Folglich wird derzeit etwa in Zwickau nicht voll gearbeitet.

Derzeit bastelt ein Stab aus 50 Technikern im Werk Kassel, um des Problems Herr zu werden. Das scheint allerdings nicht so einfach zu sein. Angeblich kann die Ertüchtigung der betroffenen Produktionsanlagen bis in den Sommer hinein dauern.  

Diese Schwachnachrichten haben die Investoren allerdings in keiner Weise beeindruckt. Damit deutet sich möglicherweise eine Neubewertung der VW-Aktie an, die sogar in einem eher mittelmäßigen Marktumfeld funktionieren kann. Es ist ein gutes Zeichen, wenn Investoren schlechte Nachrichten ignorieren. Denn dann ist man der Meinung, dass alle negativen Faktoren in einer günstig bewerteten Aktie bereits eingepreist sind. Charttechnisch betrachtet kann ich diese (bevorstehende) Neubewertung zunächst noch nicht entdecken. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 4 und einem Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) von 0,32 kann die Kursrally jeden Tag starten.

Wir bleiben unverändert in der Vorzugsaktie der VW investiert. 

Empfehlung: halten

Texas Instruments: Quartalszahlen sind unbrauchbar – Aktie unter Druck

Da hatte ich mehr erwartet. Texas Instruments meldete für das abgelaufene Quartal einen Gewinn je Aktie in Höhe von 1,46 USD bei einem Umsatz von rund 4 Milliarden USD. Damit ist der Gewinn um 31 % eingebrochen. Was waren die Gründe für das schlechte Quartal?

Vor allem die zahlreichen Industriekunden – unter anderem aus der Autobranche – haben sich mit Ersatzbestellungen etwa von analogen Chips zurückgehalten. Zwar hat die Kundschaft die zuvor übervollen Lager nun weitgehend abgebaut. Generell belastet daneben aber eine eher trübe Industrie-Konjunktur das Geschäft der Texas Instruments.

Vor diesem Hintergrund rechnet das Management auch im laufenden Quartal mit schleppenden Orderaktivitäten seitens der Unternehmenskunden. Insgesamt erwartet man im laufenden Quartal weiter rückläufige Umsätze in einer Spanne zwischen 3,45 Milliarden und 3,75 Milliarden USD. Zuvor hatten die Analysten für das laufende Quartal beim Umsatz schon eine vier vor der Milliarde gesehen.

Kurzfristig ist aus der Aktie der Texas Instruments die Kursfantasie raus. Der Markt muss die Enttäuschung erst einmal verdauen. Langfristig gleichwohl bestätige ich die US-Aktie unverändert zum Kauf.

Empfehlung: kaufen billigst

Börsenplatz: Tradegate

WKN: 852654 / ISIN: US8825081040

US-Anleihen: Wann startet die Serie der Zinssenkungen?

Am vergangenen Freitag hatte ich bereits erklärt, dass sich zuletzt am Markt die Zinsfantasie doch etwas verflüchtigt hatte. Im vierten Quartal war der 10-jährige US-Zins massiv von rund 5 auf etwa 3,75 % gesunken. In den vergangenen Wochen haben wir freilich eine Gegenreaktion gesehen, und so notiert der wichtige Benchmark-Zins wieder oberhalb der Marke von 4 %. Die Marktteilnehmer haben nun verstanden, dass die Zinswende nicht ganz so schnell kommt wie zuvor erhofft, also steigen die Marktzinsen derzeit wieder leicht. Vergleichen Sie hierzu bitte auch den folgenden Chart!

 

US-Zins 10 Jahre

Im Mai kann es dann allerdings so weit sein. Dann wird die Fed möglicherweise zum ersten Mal seit März 2020 den Leitzins wieder senken. Dieser erste Zinsschritt kann für den Markt enorm bedeutend sein, weil man ihn als Startsignal, als Auftakt für eine ganze Serie an Zinssenkungen verstehen kann. Aus der Vergangenheit wissen wir nämlich, dass die Notenbanken immer gerne in längeren Zyklen handeln. Also, man belässt es sehr selten nur bei ein oder zwei isolierten Maßnahmen. So gilt: Eine Zinssenkung führt in der Praxis oft zu – sagen wir – zehn weiteren Zinssenkungen und das auch noch in relativ engem zeitlichem Abstand, sodass sie eben einen zusammenhängenden Zyklus bilden.

Wenn Jerome Powell und seine Kollegen dieses Startsignal geben, werden unsere beiden Rentenpositionen iShares $ Corp Bond ETF sowie die AmEx-Anleihe (Laufzeit bis November 2026) noch mal ganz erheblich Rendite aufbauen. So können Sie über den Daumen gepeilt davon ausgehen, vier Leitzinssenkungen bringen Ihnen in dem iShares ETF etwa 7 % Kursperformance zuzüglich des regulären Zinses.

Bei der AmEX-Anleihe ist die Zinssensibilität nicht so ausgeprägt, da das Papier nur noch über eine begrenzte Laufzeit von knapp drei Jahren verfügt. Anders formuliert: Die Anleihe läuft nun automatisch auf ihren garantierten Rückzahlungskurs von 100 %.

Ich bestätige sowohl den iShares $ Corp Bond ETF als auch die AmEx-Anleihe als Kauf. Hier sind Ihnen unverändert attraktive Renditen garantiert. So wirft das AmEx-Papier gerechnet auf die Endfälligkeit immer noch 4,8 % pro Jahr in USD ab.

Diese Rendite ist kein Hoffnungswert wie bei Aktien. Diese 4,8 % für Sie sind in Stein gemeißelt. Mit solchen Positionen bilden Lebensversicherer den Garantiezins ab. Da wir clever sind, machen wir uns die Garantie in unserem Depot selbst, ohne teure Lebensversicherung.   

iShares $ Corp Bond ETF

Empfehlung: kaufen billigst

Börsenplatz: Xetra

WKN: 911950 / ISIN: IE0032895942

American Express Anleihe

Empfehlung: kaufen billigst

Börsenplatz: München

WKN: A3KYLX / ISIN: US025816CM94