Wir nehmen ein Segel aus der Takelage

Die Aktien-Indizes machen einen Rekord nach dem nächsten. Wir sind zurzeit alle gerne Börsianer. Und wenn ich ins Fundament der Hausse blicken, entdecke ich viel Substanz und Stärke. Einige Nachrichten der letzten Tage in willkürlicher Auswahl: Die US-Ratingagentur hat die Bonität des deutschen Versorgers E.ON aufgestuft. Offensichtlich hat sich die Branche erfolgreich auf die Klimawende eingestellt und kehrt nun zu alter Stärke zurück.

Auch die europäischen Banken sind schon länger keine Problemkinder der Volkswirtschaft mehr. Bankaktien sind wieder das, was sie zumindest vor 2008 eigentlich immer waren: gute Dividendenbringer bei attraktiver Kursentwicklung. In diesem Zusammenhang nur ganz kurz: Unsere Position Allianz rückt auch in dieser Woche wieder vor. Konkrete Nachrichten liegen nicht vor. Auch hier gilt: Immer mehr Investoren haben verstanden, dass sich die Unternehmen der Assekuranz-Branche in den letzten Quartalen substanziell verstärkt und verbessert haben.

Auch interessant: Typisch konjunktur-sensible Aktien wie etwa der Gabelstaplerhersteller Kion oder das Chemie-Unternehmen BASF funktionieren als Aktien ebenfalls wieder. Das sagt uns: Vor allem in Europa baut sich allmählich neuer Konjunkturoptimismus auf. Natürlich erkennen wir durchaus auch noch die eine oder andere Baustelle. So leidet die Immobilien-Branche rund um den Globus. Der europäische Marktführer Vonovia etwa musste zuletzt schon wieder Objekte seines Portfolios wertberichtigen. Trotzdem wissen wir alle: Spätestens ab 2025 wird der Leidensdruck auch in dieser Branche mindestens einmal nachlassen.

Ich habe mit dem Aktienmarkt allerdings ein kurzfristiges Problem. Ganz konkret mit dem Technologie-Segment. Hier sehe ich Schaum und übertriebenen Optimismus. Künstliche Intelligenz und Cyber Security sind ohne Frage anhaltende Trends. Trotzdem neigen derzeit viele Käufer dazu, die Unternehmen bzw. ihre Dienstleistungen zu überfrachten.

Hier kann ich Ihnen eine Faustformel nennen: Wenn eine gute Tech-Aktie im vergangenen Jahr um 50 % gestiegen ist, dann hat der Kursanstieg zu einer um 25 % erhöhten fundamentalen Bewertung geführt. Konkret rechne ich Ihnen den Sachverhalt gleich am Beispiel der Arista-Aktie vor.

Deshalb habe ich mich entschieden, nun einmal ein Segel aus der Takelage zu nehmen. Konkret rate ich Ihnen zum Verkauf der Aktie der Arista Networks. Details dazu gleich! Diese Position ersetzen wir durch die Aktie der Taiwan Semiconductor. Anfang Mai werden wir wahrscheinlich auch einmal „netto“ verkaufen, sprich den Anteil der Aktien (Aktienquote) in unseren Depots vorübergehend reduzieren.

Bitte keine Missverständnisse! Sie erleben mich heute grundsätzlich zuversichtlich. Trotzdem rechne ich ab Mai mit einer Zwischenkorrektur, die den Schaum aus dem (Tech-)Markt nehmen wird. Mein Ziel ist es, in dieser erwarteten Dürrephase unsere Depots weitgehend stabil zu halten, damit wir hernach wieder richtig angreifen können.   

Microsoft baut Copilot zum Super-Assistenten aus

Bislang fungiert der Microsoft Copilot vor allem als künstlich-intelligente Hilfe für die Internetsuche und -recherche. Ab dem 1. April wird die Anwendung sich daneben auch noch um die Internetsicherheit kümmern. So wurde die KI-Software in den vergangenen Monaten intensiv auf die Erkennung von Cyber-Bedrohungen trainiert. Damit wird der Copilot zunehmend zum neuen Super-Assistenten, der ganz unterschiedliche Aufgaben und Herausforderungen bewältigen wird.

Ich habe zuletzt generell beobachtet, dass immer mehr Nutzer oder auch Unternehmen solche stark integrierten Plattformen schätzen. Vier unterschiedliche Softwares für vier Aufgabenstellungen, das ist nicht die Zukunft der Branche.  Am Markt sieht man den Sachverhalt ganz ähnlich. So wurde die Microsoft-Aktie auf Wochensicht nochmals spürbar hochgekauft.  

Momentan laufen Analystenschätzungen im Markt um, dass Microsoft mit dem gezielten Ausbau seiner KI-Anwendungen bis 2027 schrittweise zusätzlichen Umsatz in Höhe von 83 Milliarden bis 143 Milliarden USD erzielen wird.

Halten Sie unverändert an der Aktie der Microsoft fest! Ich plane hier bis auf Weiteres keinen Verkauf. Wir lassen den schönen Buchgewinn weiter anwachsen.

Empfehlung: halten

Wir holen uns 75 % Buchgewinn bei Arista

Bitte beachten Sie, dass ich heute die Aktie der Arista Networks zum Verkauf stelle. Das ist nicht unbedingt ein Misstrauensvotum gegen den Netzwerktechniker. Wie bereits eingangs angedeutet ist die US-Aktie inzwischen recht üppig bewertet. So errechnen die Analysten auf Basis der für 2024 erwarteten Gewinne einen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 41. Zum Vergleich: In den letzten Jahren wurde die Aktie im Schnitt mit einem KGV-Faktor von 30 bis 32 bewertet.

Zu Deutsch: Die Aktie ist aktuell rund ein Drittel höher bewertet als in der Vergangenheit. Insgesamt bringen Sie mit dieser Transaktion rund 75 % Buchgewinn in Sicherheit. Ich bin also sehr zufrieden.

Ich definiere für die Aktie der Arista Networks ein Verkaufslimit von 285 USD. Handeln Sie lieber über einen deutschen Börsenplatz, dann setzen Sie das Verkaufslimit auf 261,90 Euro.

Empfehlung: verkaufen ab 285,00 USD

Börsenplatz: NYSE

WKN: A11099 / ISIN: US0404131064

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Taiwan Semiconductor startet ins Trenddepot

Gemäß meiner letzten Empfehlung aus der aktuellen Sonderausgabe habe ich vorgestern (13. März) die Aktie der Taiwan Semiconductor für das Trenddepot erworben. Ich habe die Chip-Aktie nun zu 142,25 USD eingebucht. Bitte beachten Sie: Meine Depot-Software bietet in diesem Fall keine Kursversorgung für die Aktie in Euro an. Also arbeite ich mit dem Dollar-Kurs der Börse New York. Auf Euro-Basis habe ich einen Einstiegskurs von 130 Euro glatt ermittelt. Derzeit notiert die Taiwan-Aktie leicht im Minus.

Ich bestätige die Aktie der Taiwan Semiconductor unverändert als Kauf.

Empfehlung: kaufen bis 130,00 EUR

Börsenplatz: Tradegate

WKN: 909800 / ISIN: US8740391003

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